Der schnelle oxidative Biofilter


Der am häufigsten im Aquarium verwendete Filtertyp ist der schnelle oxidative Filter. Wie bereits unter dem Stichwort "der mechanische Filter" beschrieben, muss im Grunde jeder Filter im Aquarium auch als Biofilter betrachtet werden. Daher ist im Grunde jeder Filter, der eine relativ hohe Durchsatzleistung besitzt, als schneller oxidativer Biofilter zu werten. Dieser Filtertyp ist m.E. jedoch nicht unbedingt für jedes Aquarium zu gebrauchen. Seine oxidative Filterleistung, also der biologische Abbau von Stoffwechselverbindungen unter sauerstoffreichen Bedingungen, ist unter aquaristischen Gesichtspunkten schlichtweg zu hoch. Bei entsprechender Dimensionierung sind sie für besonders stark belastete Aquarien, in denen ein starker Überbesatz oder eine starke Überfütterung erfolgt bzw. erfolgen muss, besser geeignet. Hier sind zu nennen: Zucht- und Aufzuchtanlagen, Verkaufsanlagen für Fische und Schalentiere im Zoohandel, im Delikatessenhandel oder in der Gastronomie. Die unter diesen Bedingungen anfallenden hohen Anteile an Stoffwechselprodukten können fast nur über solche Filtersysteme oder Durchflusssysteme mit starkem Wasserverbrauch unschädlich gemacht werden. Eine gleichzeitige Haltung von Wasserpflanzen kommt in solchen Becken selten vor. Nur dann machen solche Systeme m.E. wirklich Sinn und erfüllen ihren Zweck sehr gut. Der Nachteil dieser Systeme liegt in der schnellen Erhöhung des Nitratgehaltes, der mit starken Wasserwechseln beseitigt werden kann.

Die Verwendung im Aquarium stellt den Pfleger allerdings vor einige Probleme. So ist es schwer abzuschätzen, mit welcher Belastung im Becken tatsächlich zu rechnen ist. Dadurch ist es schwer möglich, die Grenze zwischen einer guten Filterung unter Einbeziehung des Bodengrundes und einer Überfilterung auszuloten. Daher sind die Ergebnisse bei der Verwendung schneller oxidativer Filter eher als zufällig zu betrachten, als dass sie jederzeit reproduzierbar gemacht werden könnten.

Ich möchte damit natürlich nicht behaupten, dass die Aquaristik mit diesen Filtern nicht funktioniert. Allerdings sind häufig die Probleme beim Einsatz sehr groß und mancher Aquarianer weiß gar nicht, dass sein Problem ursächlich auf die falsche Wahl des Filters oder dessen falsche Einstellung zurückzuführen ist. Da aber bekanntlich viele Wege nach Rom führen, kann ein Aquarium mit diesen Filtern durchaus hervorragend funktionieren. Wenn man diesen Zustand allerdings reproduzieren möchte, wird´s schon schwieriger.

Oft wird empfohlen, Schnellfilter oder Topffilter solange laufen zu lassen, bis fast nichts mehr herauskommt. Solche Empfehlungen deuten zwar auf den richtigen Weg, jedoch wird dabei Ursache und Wirkung der Beobachtung vertauscht. Dieses Problem wird ausführlicher in den FAQs behandelt unter dem Stichwort 'Filterreinigung'.

Folgende Typen des schnellen oxidativen Biofilters möchte ich unterscheiden:

 

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