Grünalgen


Es gibt eine Vielzahl von Grünalgen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie ähnliche Ansprüche an die Wasserqualität wie höhere Pflanzen stellen. Daher sind sie entweder als Indikator für relativ gute Wasserbedingungen zu betrachten oder als Anzeiger für eine relativ starke Belastung mit Nitraten und Phosphaten.

Die Beseitigung der Grünalgen stellt den Aquarianer vor eine etwas schwierigere Aufgabe. Viele Fische fressen sie, sodass sie bei geringem Befall relativ kurz gehalten werden können. Je nach Art der Alge eignen sich verschiedene Fische und niedere Tiere für deren Verringerung. Bei kurzen Aufwuchsalgen, wie z.B. den Pelzalgen, eignen sich diverse Saugwelse, einige lebendgebärende Zahnkarpfen, diverse Barben, bedingt die siamesische Rüsselbarbe (wegen ihrer Größe und Unverträglichkeit), die Japangarnele (Caridina japonica), Apfelschnecken oder bei sehr kleinen Fischen im Aquarium auch die Bienengarnele (Neocaridina spec.) recht gut. Bei längeren Arten, wie z.B. der Knäuelalge, eignen sich vornehmlich Barben und einige lebendgebärende Zahnkarpfen für deren Verringerung.

Vor diesem Hintergrund sollten wir die tatsächlichen Ursachen ermitteln, um dann eine effektive Beseitigung zu beginnen

Zunächst müssen die Wasserwerte gemessen werden. Liegen Nitrat und Phosphat in erhöhten Mengen vor, kann man durch verstärkten Wasserwechsel für eine Verbesserung der Situation sorgen, allerdings nur dann, wenn das Leitungswasser deutlich bessere Werte aufweist.

Wachsen die Pflanzen nur mäßig, sollte man überprüfen, ob man ihre Lebensbedingungen verbessern kann. Zuerst wird geprüft, ob alle Nährstoffe in ausreichender Menge vorhanden sind. Wird regelmäßig Aquariumdünger dem Wasser zugegeben, sollte Eisen als Referenzelement im Wasser nachweisbar sein. Der Gehalt liegt idealerweise bei etwa 0,1mg/l oder leicht darunter. Höhere Werte sind unnötig und können bei Gehalten von über 1mg/l bereits giftig für die Fische sein. Dann sollte man die Düngergaben verringern. Kann trotz der Zugabe kein Eisen festgestellt werden, liegt meist eine zu stark dimensionierte Filterung vor, was zu überprüfen ist. Das sollte überprüft werden. Die Durchflussmenge des Filters sollte maximal den Beckeninhalt einmal pro Stunde durchwälzen. Mehr wäre kontraproduktiv und kann das Aquarium negativ beeinflussen.

Sind viele Pflanzen vorhanden, kann der Hauptnährstoff, das CO2, schnell zum Mangelstoff werden. Auch hier ist eine Überprüfung empfehlenswert. Der CO2-Gehalt sollte nicht unter 5mg/l betragen, besser wäre ein Gehalt von 10-20mg/l. Steigern kann man den Gehalt mittels CO2-Anlagen. Ist kein CO2-Messbesteck vorhanden, kann dessen Gehalt aus dem pH-Wert und der Carbonathärte berechnet werden. Zu diesem Zweck haben wir ein Berechnungstool auf den Seiten integriert. Eine Download-Version steht für die Offline-Berechnung ebenfalls zur Verfügung.

Pflanzen stehen in einem Konkurrenzverhältnis zu den Algen. Setzt man sehr viele schnellwüchsige Arten ein, können Algen dadurch zurückdrängen werden.

Die Beleuchtung wird fälschlicherweise oft direkt für das Auftreten von Algen verantwortlich gemacht. Das ist natürlich nur insoweit richtig, als dass Algen zum Wachstum ebenfalls Licht benötigen. Reduziert man die Beleuchtung, werden in gleichem Maße die Pflanzen ebenfalls geschädigt. Dieser Weg kann also nicht der richtige sein. Wenn man allerdings den Wechsel der Leuchtmittel zu weit hinauszögert, kann es durch die plötzlich verstärkte Beleuchtung zu Algenbildung kommen. Das hängt allerdings dann mit der Nährstoffsituation zusammen und nicht primär mit dem Licht.

Teilerfolge kann man mit der Beleuchtungspause erzielen. Dabei können allerdings die Algen durch eine Verbesserung der Nährstoffsituation für die Pflanzen zurückgedrängt werden. Das Märchen von der Unverträglichkeit der Beleuchtungspause für die Algen deutet auf eine Fehlinterpretation der beobachteten Ergebnisse. Algen sind wegen ihres einfacheren Aufbaus durch unterbrochene Beleuchtungszeiten nicht zu beeindrucken. Ebenso verhält es sich mit der "Blaulichttheorie". Pflanzen und Algen verarbeiten die blauen Spektralanteile des Lichtes in gleicher Weise, weil zumindest die Grünalgen den gleichen Chlorophylltyp beinhalten wie die höheren Pflanzen und somit auch absolut identische Ansprüche an das Licht stellen.

 

 

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